Das Schauspiel vor Adam Gulledges Bürofenster kündigt sich zunächst immer mit demselben Geräusch an: Metall, das langsam und schrill über den Asphalt kratzt. Es ist ein alter Mann, der mit seiner Gehhilfe jeden Tag die Straße vor dem Arbeitsplatz des Finanzbeamten in Portland (USA) passiert.
Doch die Gehstütze ist bereits so lädiert, dass der humpelnde Mann seine liebe Mühe hat, sich damit fortzubewegen. Eine Weile beobachtet Adam das Ganze. Dann beschließt er, dass er etwas tun muss.
„Ich kam aus der Mittagspause zurück und mir wurde klar: Wenn ich es mir leisten kann, außerhalb essen zu gehen, dann kann ich es mir auch leisten, jemandem zu helfen, seinen Alltag zu erleichtern“, erzählt der US-Amerikaner. Und so besorgt er dem völlig Fremden eine brandneue Gehhilfe!
Als der ältere Herr das nächste Mal vorbeikommt, eilt der junge Mann nach draußen und überreicht ihm sein Überraschungs-Geschenk. Seine Kollegen filmen die Begegnung der beiden:
„Da ich zuvor nie mit ihm gesprochen hatte, wusste ich nicht, wie er reagieren würde“, erinnert sich der Beamte. „Aber er war sehr dankbar und lächelte. Ich sagte: ‚Übrigens, mein Name ist Adam‘, und er stellte sich als Clint vor. Und als ich ihn am Tag darauf sah, schenkte er mir ein strahlendes Lächeln.“
Wenn das nicht die schönste Belohnung ist! Wenn jeder ein bisschen dazu beiträgt, kann man diese Welt tatsächlich zu einem schöneren Ort machen. Den Beweis dafür sieht Adam nun jeden Tag sehr viel unbeschwerter an seinem Fenster vorbeigehen.