Jimmy Cavazos aus Texas beschließt am späten Abend bei den Mietswohnungen, die seiner Familie gehören, nach dem Rechten zu schauen. Mit dem Wagen seines kürzlich verstorbenen Vaters macht er sich auf den Weg. Auf dem Grundstück findet er achtlos weggeworfenen Müll, den er beginnt einzusammeln. Als er hinter sich ein Geräusch hört, dreht er sich herum und trifft mit dem Strahl seiner Taschenlampe auf einen Mann mit schmutzigen Gesicht und zerschlissenen Kleidern. „Entschuldigung, ich möchte nichts von Ihnen, ich wollte nur fragen, ob Sie Hilfe brauchen“, sagt dieser. Gemeinsam räumen die beiden auf und der Mann erzählt Jimmy, dass er Oscar heiße, obdachlos sei und in einer nahegelegenen Kirche schlafe.
Jimmy bedankt sich für Oscars Hilfe und fährt mit ihm zu einem Burgerlokal, um ihm etwas zu essen zu spendieren. Während Oscar dankbar seinen Burger auf dem Beifahrersitz verspeist, fragt er Jimmy nach seiner Familie. Der Texaner berichtet ihm von seinem kürzlich verschiedenen Vater und zeigt dem Obdachlosen ein Bild des Verstorbenen, das er im Auto aufbewahrt. Mit Oscars Reaktion hat er jedoch nicht gerechnet, wie er auf Facebook schildert:
„Oscar starrte 20, 30 Sekunden auf das Bild. Dann schlug er die Hand vor den Mund und begann zu weinen. ‚Ich kenne diesen Mann, Ihren Vater. Hatte er nicht die Price-Village-Apotheke?‘ Ich bejahte, meine Eltern hatten sie 25 Jahre lang geführt. Dann erzählte mir Oscar, dass seine kleine Tochter vor 10 Jahren verstorben sei. Sie war in Mexiko mit einem schweren Geburtsfehler zur Welt gekommen und die benötigten Medikamente waren dort im Land nicht verfügbar und zudem konnte er sie sich auch nicht leisten. ‚In Texas gaben uns Ihre Mutter und Ihr Vater umsonst die Medizin, die unser schwerkrankes Baby benötigte.‘, fuhr er fort. ‚Meine mittlerweile verstorbene Frau und ich haben diese außerordentliche Großzügigkeit nie vergessen und wir haben jahrelang davon gesprochen, wie wir es ihnen zurückzahlen können. Jetzt weine ich, weil Ihr Vater nun tot ist und ich mich nie wieder revanchieren kann.‘
Ich antwortete, dass wenn mein Vater noch am Leben wäre, er kein Geld von ihm angenommen hätte. Denn meine Eltern glaubten beide daran, dass, wenn man etwas vom Herzen gibt, man keine Gegenleistung erwartet. ‚Außerdem haben Sie meiner Meinung schon wieder alles wettgemacht‘, meinte ich. ‚Denn Sie haben mir geholfen den Müll vom Grundstück meines Vaters und meiner Mutter zu räumen…'“
Was für ein unglaublicher Zufall, dass Oscar in dem Auto des Mannes gelandet ist, der seiner Familie vor Jahren geholfen hat. Aber offensichtlich fällt bei den Cavazos‘ der Apfel nicht weit vom Stamm, denn Jimmy hat ein mindestens genauso großes Herz wie sein verstorbener Vater. Dieses Zusammentreffen kann nur das Schicksal geplant haben!